5 Sätze, die wir beim Spielen lieber weglassen sollten - und was wir stattdessen sagen können

5 Sätze, die wir beim Spielen lieber weglassen sollten - und was wir stattdessen sagen können

Wenn Kinder spielen, betreten sie ihre eigene Welt – voller Ideen, voller Möglichkeiten. Als Erwachsene sind wir oft Teil dieses Spiels: als Beobachtende, als Mitspieler:innen, manchmal auch als Spielleiter:innen. Doch gerade bei Open-Ended Play gilt: Weniger Eingriff, mehr Entfaltung.

Hier sind fünf Sätze, die wir beim Spielen mit Kindern ruhig öfter weglassen dürfen – und warum es sich lohnt.

 

1. „So geht das aber nicht.“

Dieser Satz passiert oft unbewusst. Wir sehen, dass ein Turm „nicht richtig“ gebaut ist, dass Farben „nicht zusammenpassen“ oder eine Geschichte „unlogisch“ erscheint.

Warum weglassen?
Offenes Spiel lebt vom Ausprobieren, vom Scheitern, vom Erfinden neuer Wege. Wenn wir bewerten, engen wir ein.

Besser sagen:
„Erzähl mir, wie du das gebaut hast!“
Oder einfach: nichts sagen – und beobachten.

 

 

2. „Mach das lieber so.“

Ratschläge sind gut gemeint. Aber gerade bei Open-Ended Play nehmen sie Kindern schnell die Möglichkeit, eigene Lösungen zu finden.

Warum weglassen?
Kinder lernen durch Tun, nicht durch Korrigiertwerden. Unser „so ist es besser“ nimmt ihnen die Gelegenheit, ihren eigenen Weg zu gehen – auch, wenn er länger dauert.

Besser sagen:
„Was meinst du – funktioniert das?“
Oder: „Willst du ausprobieren, was passiert, wenn du es anders machst?“

 

 

3. „Pass auf, das fällt gleich um!“

Wir meinen es nur gut – und wollen Kinder vor Enttäuschungen schützen. Doch wenn wir zu früh eingreifen, nehmen wir ihnen wertvolle Erfahrungen.

Warum weglassen?
Fehlschläge gehören zum Spiel. Sie sind keine Niederlage, sondern Lernmomente.

Besser sagen:
Still sein – und vertrauen.
Wenn’s fällt, fällt’s. Und das ist okay.

 

 

4. „Du musst teilen.“

Teilen ist wichtig, keine Frage. Doch es ist ein Prozess. Zwang erzeugt oft das Gegenteil von Kooperation.

Warum weglassen?
Echtes Teilen kommt von innen. Wenn Kinder sich sicher fühlen und Zeit haben, entwickeln sie soziale Kompetenzen auf ganz natürliche Weise.

Besser sagen:
„Wenn du bereit bist, kannst du das gerne deinem Bruder geben.“
Oder: „Möchtest du ihn fragen, ob ihr zusammen bauen wollt?“

 

 

5. „Das ist doch kein Pferd.“

Kinder sehen, was sie sehen wollen. Ein Stapel Bausteine kann ein Pferd sein. Oder ein U-Boot. Oder beides.

Warum weglassen?
Korrigieren nimmt Magie. Und Kreativität kennt keine Logik.

Besser sagen:
„Erzähl mir von deinem Pferd!“
Oder: „Wie schnell reitet es?“

 

 

Fazit: Spielen bedeutet Vertrauen

Open-Ended Play ist eine Einladung – an Kinder, frei zu entdecken. Und an uns Erwachsene, loszulassen. Wenn wir bewerten, eingreifen oder korrigieren, schränken wir ein. Wenn wir zuhören, beobachten und Fragen stellen, schaffen wir Raum. Raum für Kreativität. Für Selbstvertrauen. Für echte Verbindung.

bygge steht genau dafür: für ein Spiel, das Kindern gehört. Und für Erwachsene, die ihnen dabei vertrauen.

 

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